1.1 Kritik an der Alkoholwerbung

Bei der vorliegenden Studie geht es um den Namen eines alkoholischen Getränkes, nicht direkt um die Werbung für dieses alkoholische Getränk. Auch der Name des Alkoholproduktes stellt einen wichtigen Faktor beim Marketing des Produktes dar. Er hat ähnliche Wirkungen wie offene Werbung. Möglicherweise sind die Wirkungen des Produktnamens sogar stärker, da dieser nicht offensichtlich als Werbefaktor identifiziert wird, und somit eine eher kritische Rezeption der Werbebotschaft umgangen wird.

Die Werbung für alkoholische Getränke wird seit einigen Jahren kritisiert. Die Gegner der  Alkoholwerbung gehen davon aus, dass Alkoholwerbung Konsum und Höhe des Verbrauchs fördert und eine Steigerung alkoholbedingter Gesund-heitsprobleme und damit verbunden volkswirtschaftliche Belastungen mit sich bringt.

In der Bundesrepublik Deutschland entstehen jährlich Milliardenschäden – 30 Mrd. DM nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchterkrankungen (DHS) – durch starkes Alkoholtrinken, Alkoholmissbrauch und Alkoholabhängigkeit. Zu diesen volkswirtschaftlichen Schäden gehören unter anderem eine geringe Arbeitsproduktivität infolge von Alkoholismus, Fehlzeiten durch alkoholbedingte Krankheiten, Unfälle in vielen Bereichen, medizinische Behandlungskosten durch alkoholbedingte Körperschäden, Frühberentungen, Kosten für Alkoholismusberatungsstellen und für Alkoholentwöhnungsbehandlungen, Schäden durch Straftaten unter Alkoholeinfluss etc. Allein bei mind. 20 Prozent der tödlichen Unfälle im Straßenverkehr ist Alkohol beteiligt. Somit sterben jährlich allein im Straßenverkehr mehr Menschen durch Alkohol als insgesamt an illegalen Drogen.

Viele Suchtexperten fordern entschiedene Maßnahmen zur Reduzierung des Alkoholkonsums und des Alkoholismus, unter anderem ein Verbot der Alkoholwerbung. So soll der hohe deutsche Durchschnittskonsum von 10,6 l reinem Alkohol pro Kopf pro Jahr reduziert werden.

Verschiedene Bevölkerungsgruppen sind im unterschiedlichen Ausmaß von Alkoholschädigungen betroffen. So finden die Angehörigen Alkoholabhängiger die Alkoholwerbung besonders abstoßend (Koordinationsstelle Zwillings Initiativen 1993).

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