4. Zusammenhänge zwischen Region, Geschlecht, Alter, Gruppe (Alkohol, Führerschein, Normal) und den Assoziationen, die der Name hervorruft

Hier wurden nur die stärker besetzten Assoziationen berücksichtigt. Es werden nur Zusammenhänge berichtet, die auf dem 5%-Niveau signifikant sind. Die Signifikanz wurde mit dem Chi-Quadrat-Test überprüft. Bei der Variable Alter wurden die etwa gleich großen Altersgruppen „bis 35 Jahre alt“ und „über 35 Jahre alt“ gebildet.

Die Tatsache, daß alle Personen der Gruppe Alkoholiker aus dem Osten kommen, als Personen der Gruppe Führerschein aus dem Westen, wirft die Frage auf, ob einige der weiter unten berichteten Zusammenhänge nicht auf Scheinkorrelationen beruhen. Bei einer Fortsetzung der Studie ist es unbedingt notwendig, auch westdeutsche ehemalige Alkoholiker und ostdeutsche Personen, die aufgrund von Alkoholproblemen ihren Führerschein verloren haben, miteinzubeziehen. Da es sich aber um eine explorative Studien handelt, sind diese Unsauberkeiten zu vertreten.

Hier nun die Ergebnisse im einzelnen:

  • „mag nicht“ (alle Befragten 1%):
    Die Gruppenzugehörigkeit spielt keine Rolle. Das Alter hat keinen deutlichen Einfluß. Von den Westdeutschen mögen 10 %, von den Ostdeutschen 25% keinen Schnaps (signifikant auf dem 10%-Niveau). Von den Frauen antworten mit „mag nicht“ 24%, von den Männern nur 3%.
  • „morgens unangenehm“ (alle Befragten 40%):
    Der Unterschied zwischen den Problemgruppen, also den Gruppen Führerschein, Alkoholiker und Normal, den Regionen, den Geschlechtern und den Altersgruppen sind nicht signifikant.
  • „Weizen/Nahrung/Müsli“ (alle Befragten 26%):
    Der Unterschied zwischen den Problemgruppen, also den Gruppen Führerschein, Alkoholiker und Normal, den Regionen, den Geschlechtern und den Altersgruppen sind unbedeutend. Die Assoziation von Frühstückskorn und Weizen bzsw. etwas Nahrhaftem und Gesundem haben alle Befragtengruppen ungefähr gleich häufig.
  • „gehört zum Frühstück“ (alle Befragten 52%):
    Gruppenzugehörigkeit, Geschlecht, Alter und Region haben keinen signifikanten Einfluß auf das Antwortverhalten. D.h. alle Befragten durchschauen die Absicht der Namensgebung, die Hemmung gegenüber einem morgendlichen Alkoholkonsum abzubauen, indem ein Korn am morgen als etwas Selbstverständlich unterstellt wird
  • „Sucht“ (alle Befragten 32%):
    Einfluß der Region (West 19% und Ost 60%), des Geschlecht (Männer 18% und Frauen 44%), des Alters (bis 35 Jahre 18% und über 35 Jahre 42%) und der Zugehörigkeit zu einer Problemgruppe (Alkoholiker 86%, Führerschein 6% und Normale 33%) ist signifikant. Der morgendliche Alkoholkonsum wird überdurchschnittlich häufig von Ostdeutschen, von Frauen, von jüngeren Personen und von ehemaligen Alkoholikern mit Sucht und Abhängigkeit in Verbindung gebracht.
  • „eigene Probleme“ (alle Befragten 8%):
    Einfluß der Zugehörigkeit zu einer Problemgruppe ist signifikant: Alkoholiker 57%, Führerschein 0% und Normale 3%. Geschlecht ist auf dem 10%-Niveau signifikant: Männer 14% und Frauen 3%. Alter hat keinen Einfluß. Auch der Einfluß der Region ist signifikant: West 0% und Ost 25%. Dies liegt aber daran, daß die Alkoholiker ausschließlich aus dem Osten kommen.
  • „Fusel/Penner“ (alle Befragten 6%):
    Alter hat eine signifikanten Einfluß: bis 35 Jahre 11% und über 35 Jahre 0 %. Alle anderen Faktoren haben keinen deutlichen Einfluß auf das Antwortverhalten.
  • „komisch“ (alle Befragten 15%):
    Region ohne Einfluß. Alter ohne Einfluß. Gruppe ohne Einfluß. Geschlecht eine, allerdings nicht signifikante Tendenz: Männer finden den Namen häufiger komisch als Frauen.
Kategorien: Studien